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Lesbos: Akuthilfe in Kara Tepe eingetroffen

Eine weitere zivilgesellschaftliche Hilfslieferung mit 76 Paketen ist Ende Jänner auf Lesbos eingetroffen, darunter u. a. 300 Lammfelle für provisorische Babybetten und 30 Survival Kits mit wasserdichten Schlafsäcken. Beim Sammeln der Sachspenden wurden wir tatkräftig von der ehemaligen österreichischen Skirennläuferin Nicola Werdenigg unterstützt.

Verteilt wurde die Akuthilfe gegen die Kälte von der österreichischen Flüchtlingshelferin Doro Blancke, die seit einiger Zeit in Lesbos ist, wo sie seit dem Brand im Flüchtlingslager Moria mit einer lokalen Organisation zusammenarbeitet und Flüchtlingsfamilien mit dem Nötigsten versorgt. Kurz vor ihrem erneuten Abflug nach Lesbos haben Cornelius Obonya und Nicola Werdenigg der Flüchtlingshelferin die ersten Lammfelle und Survival Kits übergeben.

„Solange das offizielle Österreich sich nicht erbarmt, und die Kleinsten weiterhin in Dreck und Kälte ausharren müssen, wollen wir wenigstens das Nötigste tun, und den Familien mit Babys ein bisschen Wärme schicken. Wir wollen zeigen, dass Österreich nicht so kaltherzig ist, wie es den Anschein haben mag“, sagt Cornelius Obonya, Schauspieler und Vertreter der Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“.

„Das Flüchtlingslager Kara Tepe spottet inzwischen jeder Beschreibung. Es liegt am windigsten Ort der Insel. Die eisigen Winterstürme reißen die Zelte regelmäßig nieder und Wassermassen laufen wie Sturzbäche durch die Zelte hindurch. Man kann sich das kaum anschauen, wie hier Familien mit Kindern und Babys hausen müssen. In Eiseskälte, ohne Dusche, ohne warmes Essen, ohne das Allernötigste“, so Doro Blancke.

„Sehr viele Österreicherinnen und Österreicher haben kein Verständnis mehr für die Hartherzigkeit, die die österreichische Bundesregierung hier walten lässt. Wir werden nicht aufhören, die Evakuierung der Lager in Griechenland zu fordern, denn es kann nicht sein, dass in einem Land der Europäischen Union Menschenrechte derart mit Füßen getreten werden“, schloss Obonya im Namen der Initiative „Courage-Mut zur Menschlichkeit“.