Im April 2021 stellte die Initiative den Plan zu geordneten Rettung, der gemeinsam mit Fachleuten und Stakeholder erarbeitet wurde, im Presseclub Concordia vor.
Dieser Plan orientiert sich an der Situation in Österreich, ist aber natürlich auf andere europäische Länder anwendbar.
Ziel dieses sechsstufigen Planes ist es, das Bedürfnis nach Sicherheit und Ordnung mit unserer Verpflichtung zur Aufnahme von Geflüchteten, die uns durch völkerrechtliche sowie europäische Normen und nicht zuletzt durch unsere eigene europäische Ge- schichte erwächst, darzustellen und in der Folge umzusetzen. Im Weiteren soll dieser Plan kurz skizziert werden.
Erstens: Auswahl besonders vulnerabler Gruppen vor Ort in Abstimmung mit den zuständigen Behörden und Kooperationspartnern, wie zum Beispiel dem UNHCR.
Zweitens: Kontakt mit den aufnehmenden Gemeinden und Einrichtungen in Österreich (und anderen europäischen Ländern). Identitätsfeststellung und Registrierung aller Menschen, die mittels sicherem Transfer – und nicht durch Schlepper – in die auf- nehmenden Länder gebracht werden.
Drittens: Strengste Gesundheitstests und Sicherheitschecks Auch das ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber ungeordneten und unkontrollierten Grenzübertritten.
Viertens: Unterbringung durch Gemeinden, Pfarren, Gastgeberfamilien und Einzelpersonen. Dass die Kapazitäten dafür vorhanden sind, verdeutlicht die »Landkarte der sicheren Plätze«, die die Initiative Courage bereits im September 2020 begonnen hat zu erheben. Bisher wurden allein in Österreich mehr als dreitausend sichere Plätze gemeldet, die für die Unterbringung und Versorgung Schutzsuchender bereitstehen. Die österreichische Zivilgesellschaft ist, in guter Zusammenarbeit mit den kirchlichen Einrichtungen, jederzeit bereit Menschen aufzunehmen.
Fünftens: Soziale Absicherung. Sie bildet einen wesentlichen Bestandteil, um für nachhaltige Sicherheit auf allen Ebenen zu sorgen. Dazu zählt Kranken- und Unfall- versicherung sowie Versorgung durch die öffentliche Hand, etwa Grundversorgung im Falle eines Asylverfahrens in Österreich.
Sechstens: Der letzte Schritt ist die Integrationsbegleitung, in der Österreich viel Erfahrung hat. Mittels Begleitvereinbarungen sollen aufnehmende Gemeinden Geflüchtete beim Ankommen in Österreich unterstützen, etwa durch ein Mentoring-System, das Hilfe beim Spracherwerb und in der Ausbildung bietet. Damit wird sichergestellt, dass Geflüchtete möglichst bald selbstbestimmt leben und einen Beitrag leisten können.